Mein Reisetagebuch – Nepal – Annapurnaumrundung Herbst 2010

Freitag, 22.10.2010 – Samstag, 23.10.2010

Und schon wieder Nepal – es war schwer, Steffi von einer nochmaligen Reise in mein Lieblingsland zu überzeugen. So richtig ist es mir wohl auch nicht gelungen, aber immerhin hat sie mir zuliebe noch einmal zugestimmt. So konnte ich mir den seit langem gehegten Traum der Annapurna-Umrundung nun doch noch erfüllen. 
So ging es nun abends mit ein paar kleinen Hindernissen (schönen Gruß an die Bahn, die es immer wieder schafft an Bahnhöfen mit schlechten Informationen die Reisenden zu verwirren – fast wären wir im falschen Zug gelandet) nach Frankfurt. Dort trafen wir unsere bayrischen Freunde Luise und Christian, deren erstes Nepal-Erlebnis nun folgen sollte. 
Nach einer langen Nacht mit Umstieg in Abu Dhabi kamen wir dann im wohlbekannten Chaos von Kathmandu an. Wie immer stürzten sich direkt hilfsbereite Leute auf unser Gepäck um sich einige Doller oder Euro zu verdienen. 
Die Jungs von Himatrek, bei denen wir erstmalig eine Reise gebucht hatten, standen schon zu Abholung bereit. Diesmal sollte es diese kleine Agentur sein, die uns das Individual-Erlebnis einer kleinen Gruppe versprochen hatte. Allen, die die grossen Gruppen von DAV Summit Club, Hauser oder ähnlichen auch satt haben, kann ich diese Alternative nur empfehlen. Durch die Vertretung in Deutschland wird alles im Vorfeld organisiert. Und rückblickend haben wir es mit Sicherheit nicht bereut.  (Für Infos schaut unter www.himatrek.de).

Vom Flughafen fuhren wir durch das schon bekannte Chaos mitten hinein in den Moloch Kathmandu. Die Millionenstadt erschien mir noch verrückter als es früher schon war. Die Bevölkerung ist in den letzten Jahren von 20 auf 29 Millionen Menschen gewachsen – und viele davon sind im Umfeld der Hauptstadt anzutreffen. 

Direkt am Rande von Thamel lag unser Hotel – das Hotel Manang. In wenigen Schritten waren wir von dort im Treiben von Thamel. Vom Zimmer im 4. Stock bot sich ein toller Überblick über die Dächer bis hin zur Stupa von Swayambunath. 
Ein erstes Abendessen in Thamel im noch bekannten Northfield-Cafe liess die alten Erinnerungen aufleben. Beim anschließenden Absacker im Hotel, dessen nettes Ambiente noch zum Verweilen einlud, trafen wir noch die Macher von Himatrek – Klaus Töpfer, die sich mehrmals im Jahr hier aufhält, sowie Govinda, den Geschäftsführer. Nach einem kleinen Plausch fielen wir dann müde von der langen Reise in unsere (leider etwas harten) Betten. 

Blick aus dem Hotelzimmer über Kathmandu

Sonntag, 24.10.2010

Trotz der typischen Geräuschkulisse (ständiges Hupen, bellende Hunde, gurrende Tauben, verwirrte Hähne etc.) hatten wir recht gut geschlafen und uns nach einem ansprechenden Frühstück mit frisch zubereitetem Omlett Prasanta von Himatrek getroffen, um die Details unserer Tour abzusprechen. Abends sollten wir dann noch unseren Guide für die kommenden Tage kennenlernen. 
Nachdem alles geklärt war, stand ein erstes Sightseeing auf dem Programm. Hier konnte ich meine Erfahrungen der ersten Reisen in die Waagschale werfen und so ging es zu Fuß durch die Stadt nach Swayambunath, dem „Affentempel“. Immer wieder beeindruckend liegt dieser auf einem Hügel am Rande der Stadt. Nach ersten Eindrücken hier liefen wir zurück durch die Stadt zum nächsten „Muss“ – dem Durbar Square von Kathmandu. Hier beeindrucken die alten Pagoden und Tempel. 
Zielsicher fand ich von hier den Weg zurück nach Thamel (irgendwie war ich selber überrascht, wie gut das geklappt hat, da die Strassen doch alle recht gleich aussehen). Schnell wurde noch das Bargeld für die kommenden Tage getauscht, was in Thamel eigentlich immer geht. 
Dann trafen wir schon Prasanta mit unserem Guide Dipendra. Früh am kommenden Morgen sollte es losgehen, da um 6:45 Uhr der local bus in Richtung Besisahar starten sollte. 
Mit einem Essen im Hotel wurde der Tag beschlossen, wobei die Organisation des Lokals sehr zu wünschen übrig ließ. Dass dies kein Einzelfall in diesem Hotel darstellte, sollten wir nach Abschluss unserer Tour noch feststellen. Das Essen jedoch war sehr gut. 
Christian versorgte sich dann noch zu unserer Überraschung mit einem local Brandy für die Tour, dann wurden die Taschen gepackt und ins Bett gegangen. Ausschlafen sollte in diesem Urlaub eher Mangelware werden. 

Besprechung mit Govinda und Prasanta
 Christian mit neuen Interessen? 
Saddhu bei der Erholung     
Aufstieg nach Swayambunath
Swayambunath                
Affen und Nepali in trauter Eintracht
Swayambunath      
Kathmandu – Durbar Square
Kathmandu – Durbar Square

Montag, 25.10.2010

Ein frühes Frühstück, dann ging es um 6:25 Uhr los zum Busbahnhof. In einem typischen „local bus“ – dem nepalesischen Überlandbus ging es die nächsten 7 Stunden in Richtung Westen. Zuerst war der Bus recht leer, so dass wir das Chaos auf den Strassen recht entspannt betrachten konnten. Langsam, sehr langsam ging es stadtauswärts. Der Straßenzustand wäre bei uns für einen geregelten Verkehr überhaupt nicht akzeptabel gewesen. Dicke Schlaglöcher wurden virtuos umfahren. 
Nach und nach füllte sich der Bus. Platz gab es für unsere europäische Masse eher wenig, so dass meine Knie noch Tage später schmerzten. 
Auch auf dem Dach fanden wie in Nepal üblich noch Leute Platz. Hinter Besisahar ging es auf einem besseren Feldweg dann tatsächlich noch weiter. Unser Fahrer schaffte es immer wieder, auch an den unmöglichsten Stellen den Bus sicher zu steuern. Auch die Aufnahme einer kompletten Grundschulklasse konnte die Kapazität des Busses nicht überschreiten. 
Nach einer für uns abenteuerlichen Fahrt wurde dann endlich Khudi erreicht, der Ausgangspunkt für die Annapurnarunde. Schnell ging es noch über die erste schwankende Brücke nach Bhulbhule, wo wir in der ersten Lodge Quartier bezogen. Zu meinem Schrecken stellte ich fest, dass meine Handtücher in Kathmandu geblieben waren. So musste ich Steffis Reserve-Handtuch nehmen, was mich natürlich sehr wurmte. Die beste Packliste nützt nichts, wenn man die Augen nicht aufmacht. 

Am Busbahnhof      
 Auf dem Weg nach Besisahar
Am Ziel in Khudi

Dienstag, 26.10.2010

Um 7:30 Uhr ein erstes Frühstück im Freien, dann ging es los. Das aus vergangenen Reisen verpönte Porridge schmeckte mir sogar. Dass es mich bis zum Pass begleiten sollte, konnte ich mir aber noch nicht vorstellen. Zuerst gingen wir auf schönem Weg mit wenig Steigung durch grüne Felder und Wiesen voran. Dann die erste Steigung bis nach Bahundada, wo Lunch vorgesehen war. Rasen, unser zweiter Porter hatte unübersehbare Probleme, so dass Dipendra zurückging, um ihn und das Gepäck zu holen. In der Zeit stärkten wir uns mit Nudelsuppe und Tibetean Bread. 
Auf dem sehr schönen Weiterweg wanderten wir nun erstmal wieder abwärts durch Terassenfelder. In einer Lodge kurz vor Syange war unser Ziel. Von Rasen wieder weit und breit keine Spur, so dass Dipendra wieder auf die Suche ging. Währenddessen genossen wir die Wärme, die mit zunehmender Höhe sicher nicht mehr lange währen würde. Nachdem teilweise sogar schon Wäsche gewaschen worden war, tauchten dann Dipendra und Rasen nach rund einer Stunde auf. Dass hier ein Frischling unterwegs war, der mit der Aufgabe überfordert war, war uns allen klar. Bei einem guten Abendessen im Freien besprachen wir dann das Programm der kommenden Tage. Dipendra war der Meinung, dass Rasen das in kürze schon packen würde, was wir eher skeptisch sahen. 
Der wichtige Rat für die Höhe – Knoblauchsuppe und viel Trinken. Daran würden wir uns mit Sicherheit halten. Nach einer Runde Brandy von Christian ging es dann in die Schlafsäcke. 
Christian unser Mann für die süßen Sachen hatte uns doch mit dem Brandy arg überrascht – sozusagen eine Wandlung vom Candyman zum Brandyman. 😉

Tagesdaten:

Aufstieg: 680m
Abstieg: 350m

Gewichtstest                                                                                                                    
Start der Wanderung hinter Khudi
  In den Terassenfeldern
 Unser Team bei der Pause (v.l. Dipendra, Santalal und Rasen)
 Auf dem Weg nach Syange

Mittwoch, 27.10.2010

Und wieder startete ich den Tag mit einem Porridge. Und so langsam hatte ich mich auch an die nepalesischen Toiletten gewöhnt. Das Loch im Boden, das doch etwas Kraft in den Oberschenkeln, Zielvermögen und manchmal auch Überwindung kostet, ist für uns Europäer doch sehr ungewohnt. Aber wenn man die europäischen Toiletten in Nepal erlebt, sehnt man sich nach der Hygiene der Bodenlöcher zurück. 
Gegen 8:30 Uhr starteten wir dann wieder. Nach einem ebenen Stück gingen wir hinter Syange hinunter zum Fluss, der mal wieder überquert wurde. Hier stießen wir wieder auf die Straßenpiste, deren Bau teilweise bis Manang schon fortgeschritten war. Aber wenn man die Fortschritte und noch fehlenden Teile genauer betrachtete, dürfte es noch Jahre dauern, bis sich hier so etwas wie Verkehr ergibt. 
Nach einigem Auf und Ab war mal wieder Warten an einer Lodge angesagt – Dipendra suchte mal wieder nach Rasen. 
Nach einer weiteren Flussüberquerung trafen wir vermehrt auf Eselkarawanen. In diesen Höhenlagen sind Esel neben Menschen die besten Lastenträger. Yaks können nur in Lagen über 4.000m eingesetzt werden. 
Wir gingen langsam durch ein faszinierendes Tal mit vielen Wasserfällen aufwärts. Dipendra blieb bei Rasen zurück. Im letzten Aufstieg holten wir Santalal, unseren anderen Träger ein. Mit ihm trafen wir dann zeitgleich gegen 16:30 Uhr in Tal, unserem Ziel ein. Da von Dipendra und Rasen noch nichts zu sehen war, gönnten wir uns einen Tee in einer sehr schönen Lodge. Nach längerer Wartezeit (fast eine 3/4 Stunde) kamen dann die beiden Vermissten. 
Dipendra ging dann vorbei an vielen schönen Lodges und hielt bei einer Logde, die uns nun überhaupt nicht zusagte. Die Zimmer hatten zwar ein eigenes Bad, aber waren wohl schon länger nicht genutzt worden. Eines war sogar zu einem Lagerraum umfunktioniert worden. Nach kurzer Beratung intervenierten wir und baten um ein anderes Quartier, von denen wir ja viele gesehen hatten. 
Wir wurde dann mit einer super sauberen Lodge belohnt, in der wir die einzigen Gäste waren. 

Tagesdaten: 

Aufstieg:  970m
Abstieg: 450 m

Im Tal des Marsyangadi    
Komische Touristen – ob die auch beissen? 
 Lastentransport auf Nepali  
  Der Ort Tal 

Donnerstag, 28.10.2010

Aufgrund der Probleme mit Rasen hatten wir uns für einen früheren Start entschlossen. Zudem wollten wir noch die örtliche Monastary besuchen. Ein alter Mann erzählte uns viel über die Gemälde an den Wänden. Leider konnte uns Dipendra nicht sehr viel davon übersetzen, auch mangels Kenntnissen des Buddhismus. 
Langsam ging es dann aufwärts und über eine weitere Brücke. Hier waren nun schon einige Gruppen und Einzelgänger unterwegs, so dass wir doch bemerkten, dass die Hauptwanderzeit im vollen Gange war. Immer wieder tauchten uns schon bekannte Gesichter auf, ein amerikanisches und ein israelisches Pärchen, die wir auch noch häufiger sehen sollten. 
Immer wieder bewegten wir uns auf bereits fertiggestellten Teilen der Strasse weiter, dann folgte eine Teepause in einem sehr schön gelegenen Haus. Danach erreichten wir nach einem Checkpoint den Abzweig zum Larkapass, der die Runde um den Manaslu einläutet. Nach einigen Metern öffnete sich der Blick zum ersten Gipfel der Annapurnagruppe – Annapurna IV. Kurz darauf um 12:30 Uhr schon eine Einkehr – sollte das schon der Lunchplatz sein? Es stellte sich heraus, dass wir sogar schon an unserem Tagesziel in Bagarchhap waren. Durch die kurze Etappe hatte es sogar Rasen geschafft, das Gepäck pünktlich abzuliefern. 

Ich bin dann noch mit Christian ein wenig den Weg weitergegangen. Im Nachmittagslicht erschienen die Berge immer toller. Alle paar Meter wurden uns Zimmer angeboten, viele schöne Häuser lockten. Nach der Rückkehr genossen wir noch den Luxus einer warmen Dusche (bei der ich fast noch meinen Ehering verloren hätte). 
Da es so langsam kälter wurde, holte ich zum Wärmen noch den mitgebrachten Grappa heraus. Ein weiterer schöner Abend ging zur Neige. 

Tagesdaten: 

Aufstieg:  540m
Abstieg: 120 m

Über sieben Brücken musst Du gehn……  
 Tee-Pause
Blick auf den Manaslu (Abzweig zum Larka-Pass) 
Bei Bagarchhap

Freitag, 29.10.2010

Nach einem ordentlichen Frühstück, bei dem ich erstmals Tsampa, das tibetische Maismehl probierte, ging es auf dem schon bekannten Weg das Tal langsam aufwärts. Danach stieg der Weg steil an und aufgrund der Mengen von Leuten, die unterwegs waren, ergab sich für die Mädels das Problem. der fehlenden Dschungeltoilette. Da haben wir Männer es doch oft leichter. 
Zur Teepause hatten wir einen super Aussichtsplatz auf dem Dach einer Lodge vis a vis zum Manaslu. Der Weiterweg zog sich immer wieder rauf und runter. Santalal war schon vorausgegangen um Zimmer in Chame für uns zu reservieren. So konnten wir uns in einer Lodge eine lange Pause in der Sonne gönnen. Dazu kam die Vorfreude auf frisches Backwerk, da es in Chame eine Bäckerei geben sollte.
Chame ist der erste grössere Ort auf der Tour in ca. 2.700 m Höhe. Das „Hotel“ stellte sich dann als ziemlich ekliges grosses Haus heraus mit unsauberen Zimmern. Dipendra machte sich dann auch gleich auf den Weg, etwas anderes zu suchen. Sollte sich unsere Intervention von Tal auch hier noch auszahlen? Jedenfalls kamen wir in einem schönen kleines Guesthouse unter, in dem wir mal wieder ganz alleine waren. 
Nach einem Abendspaziergang durch das Dorf, wo es leider dann doch keine Bäckerei aber dafür einen tollen Sonnenuntergang gab, gab es im Diningroom der Lodge sogar einen kleinen Ofen. 
Da es der letzte Abend unter 3.000 m war, mussten der letzte Grappa und Brandy dran glauben. Aber nicht nur wir hatten uns etwas gegönnt. Santalal hatte sich mit einigen Rakshi (dem local vine) für die Arbeit belohnt und war richtig gut drauf. Auch ohne gemeinsame Sprache verstand man sich. 

Tagesdaten: 

Aufstieg:  845m
Abstieg: 270 m

 Rückblick zum Mansalu           
Was für ein Ausblick     
Erste Blicke zum Annapurna-Massiv
 In Chame         
Abendstimmung am Manaslu

Samstag, 30.10.2010

Nach einem weiteren guten Frühstück gingen wir durch das Dorf  und dann über eine Brücke weiter. Langsam zog sich der Weg aufwärts, wieder trafen wir bekannte Gesichter. Unterwegs war ich froh, dass wir noch in der Vegetationszone waren, da mich mein Magen etwas quälte und in die Büsche zwang. 
Unterwegs hatten wir dann (mal wieder) Rasen mit dem Gepäck überholt. Bei einer langen Teepause holte er uns dann wieder ein. Er sah jedoch schon wieder ziemlich fertig aus – der richtige Job schien das nicht für ihn zu sein. 
Der Weiterweg ging recht zügig – immer wieder tolle Ausblicke zur Annapurna – teilweise durch herrliches Waldgebiet. Mittags kamen wir an einem Fleckchen an, wo fast alle Lodges mit Bäckerei warben. Da wir uns alle schon auf Cinnamon-Rolls (Zimtschnecken) gefreut hatten, bin ich dann zum Einkaufen los. Doch leider war die Werbung ein schlechter Witz – Keine Zimtrollen. 
Der Tag sollte aber noch schlechter weitergehen. Dipendra war zurückgegangen, um Rasen und das Gepäck zu suchen und alle Gruppen in unserer Lodge bekamen ihr Essen – nur wir nicht. Da man unseren Guide nicht mehr gesehen hatte, hatte man schlichtweg nichts gemacht. Und nach rund 2,5 Stunden tauchte Dipendra dann erst wieder auf. Wir waren inzwischen recht angefressen, alle anderen Gruppen waren schon weitergegangen. Die Sonne verschwand auch und es wurde kalt. Wir sind dann mit Santalal nach Upper Pisang vorausgegangen, um uns wenigstens noch ein Zimmer zu sichern. Das stellte sich dann noch als echtes Problem heraus, da wir schon recht spät dran waren und fast alles belegt war. Als wir uns schon entschieden hatten, nach Lower Pisang abzusteigen, hatten wir doch noch Glück (und ein anderes Paar Pech), denn uns wurden ein Einzel- und ein Dreibettzimmer gegeben, da wir wohl mehr Geschäft versprachen. So kamen wir in einem guten sauberen Haus noch unter und warteten auf Guide, Träger und Gepäck. 
Am Abend wurde dann mit Dipendra Klartext geredet – so konnte es nicht weitergehen. Er hatte Verständnis und versprach sich um eine Lösung zu kümmern. 

Tagesdaten: 

Aufstieg:  875m
Abstieg: 290 m

Aufbruch in Chame
zufriedene Wanderer        
 interessante Felsformationen bei Dhikur
   Santalal      
Upper Pisang

Sonntag, 31.10.2010

Die Lösung, die sich Dipendra ausgedacht hatte für den heutigen Tag, hatten wir so nicht erwartet – Sanatal trug das gesamte Gepäck. Aber für ihn lohnte sich der Verdienst und wenn man sich viele Träger ansieht, ist das Volumen nichts ungewöhnliches. Ein schlechtes Gewissen bleibt trotzdem. 
Das Wetter war ungewöhnlich – nach Sonnenschein an jedem Morgen war es heute bewölkt. In den Höhen schien es zu schneien. Passend dass ich mir diesen Tag ausgesucht hatte, um erstmals mein Solar-Ladegerät auf den Rucksack zu schnallen. Das brachte mir natürlich jede Menge Kommentare ein. 
Nach kurzer Wanderung ging es nach einer langen Mani-Mauer steil in Serpentinen aufwärts. Unterwegs überholten wir Rasen, der selbst ohne Gepäck kaum vorwärts kam. Zu seiner Entschuldigung muss allerdings noch gesagt werden, dass er sich wohl den Knöchel verstaucht hatte. Nach einer Teepause in einer Lodge in Ghyaru auf rund 3.700 m fing es leicht an zu schneien.  So blieben uns teilweise nur noch die Tiefblicke auf diesem sonst sehr schönen Höhenweg. Nach und nach verstärkte sich der Schneefall, so dass wir bei Schneetreiben in arger Kälte in Nawal ankamen. In der dortigen Lodge bekamen wir recht zugige Räume über dem Stall. Nach dem Essen zogen wir uns dann auch in die warmen Schlafsäcke zurück. 
Auch abends wurde es kaum gemütlicher, da der Diningroom nicht geheizt war. So ging es schnell zurück in Schlafsäcke.
Nachts kamen jedoch schon wieder die Sterne heraus, so dass wir auf Besserung hofften. 

Tagesdaten: 

Aufstieg:  625m
Abstieg: 250 m

 kleine Kunstwerke   
 Tiefblicke
  Aufstieg nach Ghyaru   
Ankunft im Schneetreiben von Nawal

Montag, 1.11.2010

Der heutige Tag war im Plan als Ruhe- und Akklimatisierungstag vorgesehen. Durch den Abstecher nach Nawal war jedoch der Weg nach Manang zu bewältigen. Steffi war durch ihre Erkältung auch stark gehandicapt. 
Ich wundere mich nur immer wieder, wie man soviel schlafen kann. Abends ging es um 8 Uhr in den Schlafsack und morgens wurde bis 6:30 Uhr geschlafen. Bei herrlichem Sonnenschein wirkte die weiße Landschaft natürlich echt toll. Auf den Häusern schippten die Leute den Schnee von den Dächern, damit kein Tauwasser durch die Decken kam. 
Zu Anfang war der Weg noch etwas rutschig, dann wurde schnell Matsch aus der weißen Pracht auf den Wegen. Der Schnee hatte ansonsten viele schöne Anblicke aus den Bergen modelliert. Und in wenigen Tagen sollte das in Vergessenheit geraten sein. Da wir viel Zeit hatten, konnten viele Fotostops eingelegt werden. 
In Braga stand dann die Teepause an – und siehe da, hier gab es eine Bäckerei. Als wir dann auch noch die frischen Zimtrollen aus dem Ofen kommen sahen, war es geschehen und diese Teepause wurde zu einer unvergesslichen. In Manang (3.540 m) kamen wir dann in unserer besten Unterkunft bisher unter, dem Hotel Yeti. Sogar ein eigenes Bad gab es. Dass es auch warmes Wasser für die Dusche gab, hat nur Steffi herausgefunden. Wir anderen waren zu ungeduldig und hatten schon die cold shower genutzt. 
Nach einem Besuch in der nächsten Bäckerei ging es mit Luise und Christian zum „Shoppen“ ins Dorf. Dann stiegen wir noch zu einem Chörten oberhalb mit einer tollen Aussicht auf. Der Rückblick auf den letzten Tag erschien recht unwirklich. Mit einem kurzen Abstecher ins Internet, wo ich die aktuellen Fußballergebnisse (RWE immer noch erster, Schlakke 04 hinten, Regensburg leider verloren) bekam und mich daheim kurz melden konnte, ging es zum Abendessen, das auch Abwechslung von den doch zumeist recht ähnlichen Speisekarten bot. 

Tagesdaten: 

Aufstieg:  215m
Abstieg: 305 m

Nepalesisches Klo
  vor der Ganggapurna 
Schnee-Modellierung
Auf dem Weg nach Braga 
Bei Braga
„Kino“ in Manang  
Chörten oberhalb von Manang mit Annapurna-Blick

 Dienstag, 2.11.2010

Nach einem guten aber eher etwas kargen Frühstück ging es weiter. Rasen hatte sich verabschieded und Santalal und Dipendra hatten sich sein Gepäck aufgeteilt. 
Nach einigen vergeblichen Anläufen hatte auch Luise noch eine passende nepalesische Wollmütze gefunden, die in den kommenden Tagen noch gute Dienste leisten sollte. 
Langsam ging es aus dem Ort, der auch Distrikthauptstadt ist, heraus. Immer wieder versuchten fliegende Händler ihre Ware an den Mann/Frau zu bringen. Mit tollen Blicken auf das Annapurna-Massiv, die Ganggapurna und den Abzweig zum Lake Tilicho (mit rund 5.000m einer der höchstgelegenen Seen überhaupt) ging es weiter. 
Auf dem Dach einer Lodge genossen wir bei einem Tee diese Blicke nochmals besonders. Dabei trafen wir auch eine Hauser-Gruppe wieder, die wir schon mehrfach gesehen hatten. 
An einer weiteren Stelle, die einen besonderen Blick zum Chulu-Massiv bot, konnten wir uns gegenseitig mit dem Erstellen von Gruppenfotos aushelfen. 
Dann kamen wir langsam über die 4.000er Marke. Die Landschaft war entsprechend karg geworden. In Yak Karka angekommen, gab es Probleme. Die Zimmer waren alle durch große Gruppen belegt. So mussten wir zu viert in einem einfachen Raum unterkommen, der sonst für die Träger vorgesehen ist. Dipendra ist dann noch die ganze Strecke nach Thorong Phedi gelaufen, um Räume für morgen zu reservieren. 
Luise, Christian und ich sind dann noch ein wenig weiter gegangen und durften dabei noch zwei ausnehmend schöne Yaks und die Aussicht zur Annapurna bewundern. 
Die Nacht und die sanitären Anlagen waren dann eher zum Vergessen. Brettharte Liegen, Glatteis in der Toilette – all das ließ auf den kommenden Tag hoffen. 
Aber immerhin ließ das gute Essen (unsere Bestellungen ließen wie immer den Tisch überquellen) unsere Laune wieder steigen.

Tagesdaten: 

Aufstieg:  585m
Abstieg: 85 m

Tilicho Peak 
 Rückblick nach Manang
Auf dem Weg nach Yak Karka     
  Annapurna-Massiv
Annapurna-Massiv        
 Teepause bei Ledar
Gruppenfoto vor dem Chulu  
Rückblick zur Annapurna
Yaks bei Yak Karka 

Mittwoch, 3.11.2010

Nach einer miesen Nacht auf den harten Betten (Christian musste sogar 5 x raus) kam die Sonne langsam in das Hochtal. Viele Gruppen waren wie immer vor uns unterwegs. Aber dank Dipendras Einsatz hatten wir ja unsere Zimmer sicher. 
Oberhalb trafen wir noch die Hauser-Gruppe, die auch erst spät loszog. Bei Ledar ging es über eine lange Brücke, die von vielen anderen auch gequert wurde. Am folgenden Teehaus staute es sich dann. Eine halbe Stunde später war dann Thorong Phedi erreicht, eine sehr schöne Anlage, die man nach Yak Karka nicht erwartet hätte. Angenehme saubere Zimmer und vor allem viele saubere Toiletten. Nach dem Lunch gingen wir noch einige Meter aufwärts zur Akklimatisierung. Christian und Luise zog es sogar bis zum Highcamp auf über 4.900 m. 
Nachdem die Sonne versunken war, wurde es schnell kalt. Im warmen Diningroom sammelten sich schnell die Pass-Anwärter. Beim Essen trafen wir noch eine ältere Berlinerin, die die Runde ganz alleine mit ihrem Guide angegangen ist. Alle Achtung. 
Um 19 Uhr waren wir dann im Schlafsack, da es um 5 Uhr morgen losgehen sollte. 

Tagesdaten: 

Aufstieg:  565m
Abstieg: 80 m

Unsere „Luxussuite“ in Yak Karka 
 Yak Karka
Teepause
Auf dem Weg nach Thorong Phedi
Im Base Camp 
Chulu-Massiv

Donnerstag, 4.11.2010

Der grosse Tag – um 4 Uhr war die Nacht vorbei. Warum einige schon nachts um 3 Uhr losziehen mussten, erschließt sich mir auch heute noch nicht. Nach einem kurzen Frühstück ging es um 5 Uhr im Schein der Hirnbirn aufwärts. Gegen 6:30 Uhr war das Highcamp erreicht, wo sich ein toller Sonnenaufgang zeigte. Anstrengend und kalt ging es weiter bis zu einem Teehaus auf ca. 5.000m. Hier widerstand Steffi dann noch der Versuchung, sich von einem Pferd zum Pass bringen zu lassen. Der Preis (ca. 70 € von Thorong Phedi bzw. 50 € vom Teehaus) lässt  einen dann doch nochmal überlegen. Kurz vor dem Pass hatte ich dann meinen Tritt gefunden, das ständige Gehen und Anhalten hatte mich doch stark aus dem Takt gebracht. So kam ich dann knapp eine Viertelstunde vor den anderen auf dem Thorong La (5.416 m) an und konnte das Treiben beobachten. In einem kleinen Teehaus kann man heißes Wasser oder Tee bekommen (zu einem Preis, zu dem man sich unten einen ganzen Tag verpflegen kann). Gruppen, die sich glückselig in den Armen lagen, sich mit Flaggen etc. vor dem Schild am Pass fotografieren ließen. Dass selbst Dipendra zu kämpfen hatte, war auch eine gewissen Beruhigung für uns alle. 
Nachdem wir dann noch eine Gebetsfahne zu den schon reichlich vorhandenen hinzugefügt und die obligatorischen Fotos gemacht hatten, gingen wir langsam den langen Weg hinab. 
Viele Eselskarawanen kamen uns entgegen, die Waren aus Tibet von Muktinath nach Manang brachten, dazu sogar einige Gruppen, die den Weg in umgekehrter Richtung gingen.
Einige rutschige Stellen ließen uns ahnen, wie schwer der Abstieg bei winterlichen Verhältnissen sein kann. 
Mittags gegen 16 Uhr erreichten wir dann müde und kaputt Mukthinath, wo wir im Hotel Bob Marley gut unterkamen. Saubere Zimmer, saubere sanitäre Anlagen (aber kalte Dusche) und eine sehr gute Küche. Das erste Bier seit langem schmeckte natürlich auch, genauso wie Christian der Mustang Kaffee. Den Erfolg feierten wir natürlich mit unserem kompletten Team. 
Nun hatte mich die Erkältung auch erwischt, glücklicherweise erst nach dem Pass. 

Tagesdaten: 

Aufstieg:  945m
Abstieg: 1.680 m

    Der Tag beginnt
Die Karawane zieht weiter….        
Chulu-Massiv 
 Am Pass    
Upper Mustang       
  Abstieg nach Muktinath

Freitag, 5.11.2010

 Auf 3.700 m ist es morgens doch noch recht frisch. Aber kein Vergleich mit dem Vortag. Zum Frühstück gab es Apple-Pancake (Porridge ist endgültig passe) und dazu coole nepalesische Musik, die uns so gut gefiel, dass ich herausfinden musste, was es war. Der geschäftstüchtige Mann an der Theke hatte gleich eine selbstgebrannte CD parat. Es folge eine Besichtigung der Tempelanlagen, deren Kern die 100 Wasserspeier ausmachen. Viele Gläubige Hindus kommen hierher und baden im heiligen Wasser. In einem der Tempel brennt eine ewige Gasflamme. Hunderte Gebetsfahnen zieren die Hügel ringsherum.
Anschließend wollten wir mit dem Jeep die lange und staubige Piste nach Jomsom abkürzen. Nach längerer Wartezeit stellte sich heraus, dass die Fahrer warteten, bis die Fahrzeuge voll waren (14 Personen). Da dies noch dauern konnte und zudem sehr unbequem geworden wäre, hatten wir uns kurzfristig entschieden, gegen Verdoppelung des Fahrpreises den kompletten Jeep zu mieten. So kamen wir relativ bequem in einer 1,5 stündigen Fahrt über die Buckelpiste hinab nach Jomsom. Auch wenn der Fahrer teilweise während der Fahrt telefonierte und einhändig fuhr, kamen wir doch heil unten an. Unterwegs überholten wir einige bekannte Gruppen, die sich auf dem staubigen Weg im Gegenwind nach unten kämpften. 
In Jomsom gingen wir dann nach einem Lunch im starken Gegenwind weiter zu Fuß nach Marpha, das wir erst im letzten Tageslicht erreichten. In einer schönen Lodge bekamen wir ein Zimmer und gutes Essen (Yak-Steak!). In dem schönen Dorf wurde viel tibetische Handarbeit zum Verkauf angeboten. Leider blieb nicht viel Zeit zur Besichtigung, da schon am kommenden Morgen gegen 7:00 Uhr der Bus nach Tatopani fahren sollte. Immerhin reichte es zum Einkauf des bekannten Apple-Brandy. 
Christian war nach der Anstrengung der letzten Tage der erste, der die Flügel streckte und ins Bett musste. Der Apple-Brandy war auch nicht ganz sein Geschmack, so dass Santalal und Dipendra in den Genuss kamen. Lange hielt auch ich es nicht mehr aus, so dass die Mädels sich den Lama-Dance im Dorf alleine ansehen mussten. 

Tagesdaten: 

Aufstieg:  85m
Abstieg: 160 m

In Muktinath
Tempelanlage Muktinath
Jeepstation

Samstag, 6.11.2010

5:30 Uhr Aufstehen – aber ich fühlte mich besser. Dazu kam ein hervorragender Apple-Pancake. An der „Haltestelle“ war langes Warten angesagt. Dabei lernten wir einen Franzosen kennen, der uns noch häufiger über den Weg laufen sollte. Dann kam der Bus – und unsere reservierten Plätze waren schon belegt – doppelt verkauft. So mussten wir irgendwie im Bus verteilt werden. Ich sass dann neben einem Polen, der die wilde Fahrt (über eine solche Piste würde bei uns noch nicht einmal ein Jeep fahren) mit der Kamera filmte. 
Beim Stop in Tatopani konnte ich nach rund 4 Stunden kaum glauben, schon da zu sein. Ein paar Stufen aufwärts, durch ein Lokal, dann waren wir im Dorf. Unser Quartier (New Dhaulagiri Lodge) lag schön in einem Garten, die Quartiere waren aber ungepflegt und verkommen,. Das angeschlossene Bad war kaum benutzbar, alles stand ständig unter Wasser. Nachts bin ich lieber in den angeschlossenen Garten rausgegangen. Zumindest das Essen war wirklich gut. Sogar die Lasagne war nicht schlecht. Beim Rundgang durch den kleinen Ort fanden wir ein Lokal, in dem frischer Orangensaft angeboten wurde – ein Genuss. Die Becken der heißen Quellen (Tatopani = heißes Wasser) waren aber eher enttäuschend, so dass wir uns den Besuch ersparten. Dafür gab es im nahen Bäckershop frischen Apfelstrudel!
Abends gab es noch ein lokales Fest mit Straßenmusik- eine Segnung gegen kleine Spende inbegriffen. Touristen tanzten zu den Klängen des bekannten Resham Firiri bis man es nicht mehr hören konnte. Die Erleichterung nach den erlebten Strapazen war deutlich zu erkennen. Auch Santalal hatte seinen Spaß, was er mit einigen Rakshi unterstrich. 

Tagesdaten: 

Aufstieg:  –
Abstieg: –

   An der „Strasse“ nach Tatopani         
 Nilgiri

Sonntag, 7.11.2010

Aufgrund der langen Tagesetappe war frühes Aufstehen angesagt. Zur Qualität des Hotel passte, dass unsere Frühstücksorder verloren gegangen war. So kamen wir dann doch erst später los. Nach einer kurzen Strecke auf der Straßenpiste gingen wir über die Brücke und steil aufwärts. Unseren Franzosen von Marpha trafen wir auch direkt wieder. 
Nun zog sich der Weg weiter langsam aufwärts durch grüne Felder und Ansiedlungen. Mittags als wir schon hungrig wurden war plötzlich unser Guide nicht mehr zu sehen. Weiter und weiter, immer in der Hoffnung ihn an der nächsten Lodge zu treffen. So ging es weiter und weiter rund eine Stunde. Als Christian und ich ich ihn dann trafen, war erstmal eine Kopfwäsche angesagt. Die Mädels hatten schon weiter unten gestreikt, so dass ich zurück bin um ihre Rucksäcke abzuholen und die Wogen zu schlichten. 
Nach einem guten Essen zog sich der Weg immer weiter hinauf. Mit der Höhe wurde es auch immer kälter. Zudem hatte ich die Nase komplett zu – gut dass mir das nicht am Pass passiert war. Auf rund 2.980 m nach 7,5 Stunden erreichten wir dann Gorepani und unser Hotel (Hill Top Hotel), von dem man einen tollen Blick auf die Annapurna genießen konnte. Eine heiße Dusche rundete den Abend dann ab.

Tagesdaten: 

Aufstieg:  1.865m
Abstieg: 255m

Aufstieg von Tatopani nach Gorepani
Im Hintergrund Nilgiri        
 Im Hintergrund Daulaghiri
ungewöhnliche Begegnung
Blüten im Herbst
 Sonntagsplausch 
Annapurna im Abendlicht

 Montag, 8.11.2010

Nach einer schlechten Nacht – ich hatte kaum Luft bekommen und Atemnot – ging es gegen 5:00 Uhr aufwärts zum Poon Hill. Eine Lichterkette zog sich aufwärts bis auf 3.210m. Eigentlich waren alle rechtzeitig oben – warum einige rücksichtslose Idioten sich dann trotzdem drängelnd schneller nach oben vorarbeiten mussten, wird sich mir wohl nie erschließen. 
In der Kälte erwarteten Hunderte Menschen oben den Sonnenaufgang, der sich im Osten neben dem Fishtail andeutete. Nach vielen Ausblicken und noch mehr Fotos ging es wieder hinunter zum wohlverdienten Frühstück. Spät ging es danach los abwärts. Zuerst wanderten wir durch einen schönen Märchenwald, bis es dann nach der Lunch-Pause über mehr als 700 Stufen über Ulleri steil abwärts ging. Steffis Knie und mein Oberschenkel quittierten dies mit einigem Murren. 
In einer kleinen Lodge war dann unser letzter Trekkingabend. Ein Nepali unterhielt uns mit seiner Story von einer Deutschen Gruppe, die SPD-Luftballons an Kinder verteilte. 
Ein letztes einfaches Quartier – dann sollte uns die Zivilisation wieder haben. 

Tagesdaten: 
(inkl. Pool Hill – 3.210m)
Aufstieg:  395m
Abstieg: 1.730m 

 Morgenstimmung vom Poon Hill
Die 700 steilen Stufen bei Ulleri
Hühnchentransport auf Nepali      

Dienstag, 9.11.2010

Der Schnupfen war fast weg und ich hatte sehr gut geschlafen. Der weitere Abstieg ging durch schöne grüne Felder und bewirtschaftete Höfe. Der Blick auf Bauern bei der Arbeit, die mit einfachsten Mitteln klarkommen, machte uns nochmal klar, wie die Menschen hier leben. 
Bei Birethanti erreichten wir die Strasse und im Umfeld der Stadt war gleich wieder jede Menge Armut erkennbar. Einfachste Hütten hatten sich hier angesiedelt und jeder hoffte, seine Kleinigkeiten verkaufen zu können. Mit zwei Taxis ging es dann über einen Pass nach Pokhara am Phewa-Lake. Im Lake View Resort waren wir in einem tollen Zimmer untergekommen. Ein gutes Essen mit Seeblick rundete das Ganze ab. Negativ war mal wieder, dass die meisten Nepali in den Restaurants nicht in der Lage sind, bei mehreren Personen getrennte Rechnungen zu erstellen. Nach längeren Diskussionen gaben wir es dann auf. 
Eine kleine Shopping-Tour durch die Stadt und ein Gang zum See – dann war auch schon Abend. Beim Abendessen, zu dem wir Dipendra und Santalal eingeladen hatten, wurde dann Abschied gefeiert. Einige Ausrüstungsgegenstände sowie ein großzügiges Trinkgeld waren unser Dank für eine gute und engagierte Begleitung während der vergangenen zwei Trekkingwochen. Besonders der Abschied von Santalal, der am kommenden Morgen mit dem Bus heimkehren würde, war sehr herzlich.

Tagesdaten: 

Aufstieg:  140m
Abstieg: 585m 

Bauern bei der Arbeit
Birethanti        
Lake View Resort in Pokhara
Am Phewa Lake in Pokhara
Abschied vom Team

Mittwoch, 10.11.2010

Vor dem Frühstück ging ich noch auf das Dach des Resort und hatte einen tollen Blick auf die Berge von Dhaulagiri bis Fishtail. Nach einem für ein solches Hotel erbärmlichen Frühstück (nur Eier und Toast) blieb noch etwas Zeit für einen Gang zum nahen See, vom dem der Ausblick auf die Berge fast postkarten-like war. 
Dann ging es zum Flughafen, wo längeres Warten angesagt war. Der Flieger der Bhudda-Air hatte Verspätung. Dann waren wir auch schon wieder zurück im Chaos von Kathmandu. 
Im Hotel Manang hatten wir diesmal ein Zimmer im 5. OG, das einen tollen Blick über die Stadt bot, den Krach aber leider auch nicht aussperren konnte. Nach Kaffee und Kuchen in Thamel war ich dan allein zum Shoppen und Rasieren unterwegs. Anschließend folgte die Absprache für die letzten Tage. Die Entscheidung nochmals im Hotel zu essen, was ein großer Fehler. Zum einen dauerte es ewig, dann wurden wieder Vor- und Hauptspeisen gleichzeitig serviert und schließlich war man nicht in der Lage, eine Rechnung für zwei Paare zu erstellen. Letztlich mussten wir mit einem Taschenrechner alles selber ausrechnen. So gut die Küche auch war – in dem Hotel kann man ruhigen Gewissens keinem empfehlen, essen zu gehen. 

Pokhara-Panorama
 Annapurna von Pokhara    
Zurück in Kathmandu – Blick von der Dachterasse des Hotel Manang

Donnerstag, 11.11.2010 bis Sonntag 14.11.2010

Pünktlich um 6:30 Uhr war ich wach – nur war es heute nicht mehr nötig. Aber der Krach um mich herum (ein bekloppter Hahn krähte schon um 1:30 Uhr) ließ mich nicht länger schlafen. Nach dem guten Frühstück wurden wir um 8:30 Uhr von unserem Guide für die Tour nach Pashupatinath und Bodnath abgeholt. Dabei hatten wir das Glück, noch eine Begräbniszeremonie mitzuerleben. Außerdem war der Besuch eines Altenheims (das praktischerweise direkt neben der Begräbnisstätte liegt) sehr beeindruckend. Bodnath hatte wie immer einen sehr spirituellen Charakter – ein Ort zum Verweilen. 
Am Nachmittag stand dann das Shopping auf dem Programm, das wir sehr erfolgreich erledigen konnten. Das Programm für die kommenden Tage sah nun einen Ruhetag und dann Samstag den Rest vor. Abends hatten wir dann in einer sehr guten (und vor allem organisierten) Pizzeria in Thamel (Roadhouse Cafe) gegessen.
In der Nacht hatte Steffi dann Magenprobleme, so dass sie am Freitag im Hotel blieb. Wir drei fuhren mit einem Taxi hinaus nach Patan, das ich auch gerne noch einmal wiedersah. 
Auch ohne Guide war es ein Erlebnis, das für Luise nicht so toll war, da sie es nun mit dem Magen hatte. In Patan trafen wir dann unseren Franzosen noch einmal, der am kommenden Tag heimfliegen wollte. Nachmittags stand dann Shopping Teil 2 an. Das abendliche Pizzzaessen fand dann nur zu Dritt statt. In der Nacht war ich dann mit dem Magen an der Reihe, so dass der kommende Ausflug am Samstag eher eine Qual war. Zuerst ging es nach Changanurayan, einem Hindu-Tempel, dann weiter nach Bakhtapur. Anschließend ging es für die letzte Nacht hinaus nach Dhulikel, wo wir im Lodge Resort eine ruhige Nacht verleben sollten.In dieser Nacht schloss sich dann Christian den Magenkranken auch noch an. 
Am Sonntag ging es dann zurück nach Kathmandu, wo wir im Hotel Manang das Gepäck einsammelten. Nach einem letzten Essen in Thamel fuhren wir dann zum Flughafen. Nach einiger Warterei ging es dann nach Abu Dhabi, wo wir ungeplant noch einmal über sechs Stunden warten mussten. Ziemlich kaputt kamen wir dann gegen 10 Uhr Ortszeit im kalten Frankfurt an.
Die Strapazen sind nach einigen Tagen vergessen, die Eindrücke dieser Reise werden aber noch lange verbleiben.

 Pashupatinath   
Saddhus in Pashupatinath       
Stupa von Bodnath
Gebetsfahnen in Bodnath  
Pathan
Tempel von Changanurayan
In Bakhtapur 
Dhulikel Lodge Resort