Mein Reisetagebuch – Irlands Südwesten – August 2025

Samstag, 23.08.2025

Um 04:30 Uhr klingelte der Wecker – für Steffi nicht der beste Start in den Tag. Aber immerhin sollte es heute mal wieder nach Irland gehen. Da nimmt man (Frau) auch das frühe Aufstehen in kauf. Mit dem Taxi waren wir zügig am Flughafen, so dass reichlich Zeit bis zum Abflug blieb. Und schon kamen die ersten Hindernisse: Einfach bei einem netten Mitarbeiter die Koffer abgeben war nicht. Selber das Gepäcklabel am Automaten ziehen ging ja noch. Dann mussten wir aber auch den Gepäck-Check-In an einem SB-Band machen, was uns ein besonders muffeliger Mitarbeiter von Eurowings mitteilte. Steffis Koffer wurde aber nicht angenommen, so dass wir uns dann doch wieder bei dem Stoffel in die Schlange stellen konnten. Aber irgendwann war auch das geschafft, der Sicherheitscheck überstanden und wir saßen im Flieger. Mit ein wenig Verspätung kamen wir in Dublin an und konnten unseren Mietwagen abholen. Die ersten Meter im Linksverkehr waren dann doch spannend. Steffi hatte das in der Vergangenheit immer ganz gut hinbekommen, für mich waren die bisherigen Versuche eher unbefriedigend – so war die Verteilung klar: Steffi fährt, Ralf navigiert. Aber auch das muss sich einspielen, so wurde ein Abzweig verpasst und eine kleine Runde im Dubliner Verkehr war die Folge. Auch das überstanden wir und begaben uns auf die Route in Richtung Südwesten – Kenmare war das Ziel. Unterwegs aber der erste Schreckmoment – unser Wagen machte ein paar seltsame Geräusche und wurde immer langsamer. In einer unübersichtlichen Kurve wollte er dann überhaupt nicht mehr. Eine nette Anwohnerin lotste uns dann auf ihren Hof, wo wir sicherer standen. Nach einem Neustart lief es dann wieder, aber das rechte Vertrauen in das Auto wollte noch nicht aufkommen. Irgendwann war es dann doch geschafft und wir kamen im Cottage an. Was für eine Überraschung – der umgebaute Stall der Farm von Anne und Patrick ist ein echtes Schmuckstück. Wir waren uns sicher – hier können wir uns in der kommenden Woche wohlfühlen. Freundlich wurde wir von Anne und Hofhund Charlie begrüßt. Auf dem Gelände werden noch zwei weitere Ferienwohnungen vermietet – eine tolle Empfehlung, wenn man in der Region ein Quartier sucht: Doire Farm Cottages – Kenmare Holiday Cottages, Kerry, Ireland

Dann fuhren wir noch schnell in den Ort (Kenmare liegt ca. 7km entfernt), um den Kühlschrank für die kommenden Tage zu füllen. Drei Supermärkte (Super Value, Aldi, LIDL), sowie einige kleinere Geschäfte (auch ein Metzger ist vorhanden) bieten (fast) alles, was das Urlauberherz begehrt. Mit einem leckeren Essen und einer Flasche Wein auf der Terrasse (tatsächlich war es trocken und sonnig) genossen wir den ersten Abend, bevor wir beide todmüde im Bett verschwanden.

Unser Ziel
Das Cottage
Charlie – na los, kraul mich…..

Sonntag, 24.08.2025

Wenn sowohl unser Reiseveranstalter als auch unsere Vermieter den Gleninchaquin Park als tolles Ziel anpreisen, muss ja was dran sein. Da das Wetter weiter (untypisch) gut war, fuhren wir ein Stück auf der Strecke des Ring of Beara, um dann auf eine kleine Straße (8 km) abzubiegen, die immer abenteuerlicher wurde. Unsere Hoffnung auf möglichst wenig Gegenverkehr wurde erfüllt und so kamen wir an einem kleinen Parkplatz am Ende der Strecke an, wo wir eine kleine Eintrittsgebühr entrichten mussten, da sich der Park auf Privatgrund befindet. Hunderte Schafe weiden dort in herrlicher Landschaft mit Wiesen und Seen. Drei markierte Wanderungen sind ausgeschildert. Aufgrund des stabilen Wetters entschieden wir uns für die längste, gelb markierte Route. Das sollten wir auch nicht bereuen. Vorbei an einem Wasserfall (eher spärliches Rinnsal, das nur nach Regen seine wahre Pracht entfaltet) zog sich der Weg langsam steiler aufwärts. Steffi eilte im typischen Urlaubsanfangs-Elan voraus, während ich mich mit leichten Asthma-Problemen herumschlug. Dass wir den Abzweig zur längeren Route nehmen, stand nie zur Diskussion. In einem ständigen auf und ab mit diversen neuen Ausblicken umläuft man den Talboden mit einem kleine See auf den Höhen. Ab und zu wurde es auch matschig und ein wenig felsig, aber für erfahrende Wanderer absolut kein Problem. Begleitet von tollen Ausblicken und vielen weidenden Schafen wanderten wir zurück zum Parkplatz, wo wir auch noch einen Tipp bekamen, was wir uns in den kommenden Tagen unbedingt noch ansehen sollten. Am Abend belohnten wir uns mit einem Essen im Davitts in Kenmare, wo die typischen Highlights auf uns warteten: Burger, Fish & Chips, Guinness….

Abends auf der Terrasse bekamen wir dann Besuch von einer Katze, die von einigen Vormietern wohl auch ins Haus gelassen wurde. Jedenfalls hatten wir unsere liebe Mühe, den raffinierten Racker von der Tür fernzuhalten.

Gleninchiquin Park Wanderung | Wanderung | Komoot

Start am Parkplatz
Fuchsien – fast überall massenhafter Blickfang
Der (gerade etwas unscheinbare) Wasserfall
Der Blick weitet sich – vorne Lough Inchniquin
Gute Laune vorprogrammiert
Faszinierende Ausblicke
Schafsland

Montag, 25.08.2025

Der Wetterbericht zeigte für den Mittag ein größeres Regenband an. Trotzdem entschieden wir uns für die erste große Runde mit dem Auto – den Ring of Beara. Diese im Vergleich zum Ring of Kerry kleinere und unbekanntere Route punktet aber mit viel Einsamkeit und vor allem keinen Touristenbussen. Auf der vom Vortag bekannten Route fuhren wir südwestlich von Kenmare los und zweigten zum Healy Pass ab. Diese herrliche Passstraße bietet tolle Ausblicke, die man meistens für sich allein hat. So sind auch spontane Fotostopps selten ein Problem. In Castletownbere wird die erste größere Stadt erreicht, die aber wenig Highlights zu bieten hat. Kurz hinter der Stadt kann man die Ruinen von Dunboy Castle und das ehemalige Herrenhaus Puxley Manor (abgesperrtes Gelände, hier soll seit Jahren ein Luxushotel entstehen) sehen. Und dann begann pünktlich der angesagte Regen. Den Klippenweg zum Lambs Head ließen wir dann im strömenden Regen aus und fuhren weiter nach Allihies, wo ein Museum Informationen zur dortigen Bergbauvergangenheit (und ein Dach über dem Kopf) bietet. Nach einer ausgiebigen Pause (mit Kaffee und Kuchen) ließ der Regen dann tatsächlich nach und wir konnten auch noch den netten Ort Eyeries anschauen. Der weitere Weg auf der Ringstraße war ein Erlebnis, das wir so nicht erwartet hatten. Kleine schmale Straßen, (glücklicherweise) kaum Verkehr und immer wieder tolle Ausblicke auf das Meer und die Iveragh-Halbinsel mit dem Ring of Kerry machten die Strecke zum Genuss für Fahrer und Fotograf. Zum Abschluss besichtigten wir in der Abendsonne noch die Derreen Gardens, die uns am Vortag empfohlen wurden. Auf dem Gelände kann man viele exotische Bäume und Pflanzen bewundern – auf jeden Fall ein Besuch wert. Zuhause angekommen war erstmal Aufregung – Steffis Handy (inklusive Ausweis) war nicht auffindbar – lag dann aber brav im Auto. 😉 Daheim wartete noch eine nette Überraschung – unsere Vermieterin Anne hatte uns einen Kuchen gebacken. Unser Gast von gestern – die Katze kam abends nochmals vorbei in der Hoffnung, diesmal hereingelassen zu werden. Da ich da hart blieb, wurden wir keine Freunde mehr.

Auffahrt zum Healy Pass
Puxley Manor
Nach dem großen Regen
alter Friedhof
Eyeries – gemütlicher bunter Ort
Alles ist frisch gewaschen 😉
In den Derreen Gardens
beleidigter Besuch am Abend

Dienstag, 26.08.2025

Fast 30° – Sommerwetter – das waren die Aussichten für daheim. Hier war es morgens schon herbstlich frisch. Aber das erwartet man eigentlich auch und ist keine Überraschung. Heute war mal wieder Wandern geplant. Der Killarney Nationalpark bietet hier einiges, so dass wir zum großen kostenlosen Parkplatz am Muckross House fuhren. Nach einer kleinen Runde im Park schlugen wir den Weg zum Torc Wasserfall ein. Unterwegs bekamen wir einen ersten Eindruck von typisch irischem Wetter. Kräftiger Regenschauer und bevor man die Regenjacke angezogen hatte, war der Schauer wieder vorbei. Das Spiel wiederholte sich auf der Wanderung mehrfach. Besonders am Wasserfall war ziemlicher Trubel, zumal man auch ohne große Anstrengung mit der Pferdekutsche dorthin gebracht werden konnte . Auch auf dem weiteren Weg dauerte es etwas, bis man halbwegs alleine unterwegs war. Viele gingen weiter auf dem Fernwanderweg in Richtung Torc Mountain, wir nahmen den Weg zurück zum Muckross Lake, den wir umrunden wollten. Dies kann man auch mit dem Rad, wobei dies nur in einer Richtung (gegen den Uhrzeigersinn) erlaubt ist. Leider ist der größte Teil des Weges asphaltiert, was das Wandervergnügen doch etwas mindert. Am Ende gönnten wir uns noch einen kleinen Abstecher zur Muckross Abbey, wo das verfallene Kloster mit dem Friedhof schon sehr beeindruckend ist. Natürlich war auch hier wieder viel Trubel, da man auch hierhin mit 1 PS kommen kann. Mit etwas müden Beinen erreichten wir nach rund 15 km wieder unser Auto und fuhren auf der Strecke des Ring of Kerry vorbei am Aussichtspunkt „Ladies View“ über den Pass Molls Gap zurück nach Kenmare.

Rund um den Muckross Lake mit Torc Waterfall | Wanderung | Komoot

Muckross House
Torc Wasserfall
Am Muckross Lake
Muckross Abbey

Mittwoch, 27.08.2025

Heute war früher Start angesagt, sollte es doch auf den vielbefahrenen Ring of Kerry gehen. Immerhin konnten wir Killarney auslassen und waren den Bussen somit etwas voraus. Wir hatten uns auf den Tipp verlassen, genau wie die Busse entgegen dem Uhrzeigersinn zu fahren, was auf engen Straßen etwas einfacher sein sollte. Die erste Strecke war nicht so spannend, so dass wir unseren ersten Abzweig vor Cahersiveen nahmen, wo wir ein altes Steinfort besichtigten. Der gerade niedergehende Regenschauer sorgte dafür, dass wir die Stelle fast für uns allein hatten. Noch ein kurzer Stopp am Ballycarberry Castle und in Cahersiveen, dann erfolgte der Abzweig Richtung Portmagee auf den Skellig Ring. Hier begannen die Highlights (nicht nur aufgrund der fehlenden Busse, für die die Straßen zu eng wären). Weiter fuhren wir auf Valentia Island, wo der Leuchtturm unser Ziel war. Hier stand schon in grauer Vorzeit eine Festung. Der Leuchtturm und das Wärterhaus sind nun als informatives Museum zu besichtigen. Ein karges Leben hatten die Wärter und ihre Familien früher, bis in den 50er Jahren eine Automatisierung ihre Anwesenheit unnötig machten. Auf dem Rückweg folgte ein kurzer Stopp in dem netten Fischerort Portmagee bevor die Cliffs of Kerry das nächste Ziel waren. Da diese auf Privatgelände liegen, ist hier ein Eintritt von 5 € fällig. Natürlich gingen auch hier immer wieder kurze Regenschauer nieder. Beeindruckend waren aber nicht nur die Klippen (für mich neben Slieve League im Norden die tollsten Klippen) sondern auch der Sturm. Teilweise musste man sich am Geländer festhalten, um nicht umgeweht zu werden (was bei meinem Kampfgewicht schon was bedeutet). Am Parkplatz bekamen wir noch die besten (und auch teuersten) Scones unseres Urlaubs. Weiter fuhren wir auf dem Skellig Ring über tolle, enge Straßen (mit einigem Gegenverkehr) bis zur Ballinskelligs Abbey, einem weiteren alten Kloster. Nach einem kurzen Fotostopp zog es uns (bei weiter typischem Irlandwetter mit Sonne und Regen im Minutentakt) zurück in in unser Cottage.

Das Stone Fort
Natürlich auch Regen
Und wieder Sonne
Am Valentia Lighthouse
Portmagee mit der Brücke nach Valentia Island
Die Kerry Cliffs
Faszination Atlantik
Eine weitere verlassene Abtei

Donnerstag, 28.08.2025

Dauerregen war angesagt, also war ein Ruhetag beschlossen. Da aber der Regen irgendwie Verspätung hatte, schauten wir uns die nähere Umgebung zu Fuß an. Leider gibt es aber kaum Wandermöglichkeiten, Forststraßen enden im Nirgendwo. So kehrten wir bei dann doch einsetzendem Regen schnell wieder um. Nach einer Pause daheim zog es uns dann doch noch in den Ort, wo wir eine kleine Runde in einem netten Park drehten, bevor wir uns in die örtlichen Läden verzogen. Irgendwie war es aber verkehrte Welt, dass Steffi nichts gefunden hat, während ich mich diversen netten Erinnerungsstücken (vom T-Shirt bis zur Mütze) ausstatten konnte. Besonders der Wollpullover hatte es mir angetan – böse Zungen behaupten weil mir Größe M passte. Bedeutet M dort etwa Mighty?

Das ideale Wetter, um die neue Regenjacke zu testen 😉
Die Bucht von Kenmare
Viele nette Einkehrmöglichkeiten in Kenmare

Freitag, 29.08.2025

Es sah nach trockenem Wetter aus, so dass wir uns nochmal nach Killarney begeben wollten. Ross Castle und der Ort standen auf dem Programm. In Killarney warteten schon viel Trubel und überfüllte Parkplätze auf uns. Kurz umdisponiert und das Auto beim Ross Castle (kostenlos) geparkt, dann stellen wir fest, dass der Trubel auch hier nicht geringer war. Busse und Pferdekutschen sorgen für regelmäßigen Touristennachschub. Somit verzichteten wir auf die Besichtigung des Castle und wanderten in Richtung Killarney. Der Ort hat uns dann aber auch nicht wirklich überzeugt, so dass wir uns nach einer kleinen Runde und einem Kaffee schnell auf den Rückweg machten. Den letzten Abend genossen wir in einem richtig guten Restaurant in Kenmare . No 35. So gab es heute für mich statt Schafen auf der Wiese Lamm auf dem Teller.

Von Ross Castle nach Killarney | Wanderung | Komoot

Blick vom Molls Gap
Ross Castle
Killarney Garden

Samstag, 30.08.2025

Von dem tollen Cottage hätten wir uns am liebsten überhaupt nicht getrennt. Aber der weitere Plan zog uns nach Dingle. Nach einer herzlichen Verabschiedung von Anne fuhren wir im strömenden Regen in Richtung Norden. Hinter Killarney ging es nordwestlich in Richtung Dingle. Den Stopp bei der Ruine von Minard Castle kann man sich eigentlich sparen. Dingle – der Hauptort der kleinen Halbinsel ist ein hübscher, wuseliger Ort. Nette bunte Häuser säumen den Hafen, viele Pubs und Geschäfte laden zum Bummel ein. Da wir früh dran waren, beschlossen wir uns noch ein wenig zu bewegen. Am Gallarus Oratory, einer Art Kirche aus dem 5. Jahrhundert, kann man viel interessantes in einem Film erfahren. Wer dann noch mag, kann für 5 € auch das eigentliche Gebäude besichtigen. Wie entschieden uns für eine kleine Wanderung vorbei am Gallarus Castle, die aber immer matschiger wurde. Auch auf einem weiteren Versuch auf einem Klippenweg (beim Dooneen Pier) versumpften wir, so dass wir lieber unser neues Quartier ansteuerten. Das Pub und B&B An Bothar mitten im Nirgendwo bei Brandon Creek liegt direkt am Fernwanderweg Dingle Way. Nach dem Cottage der letzten Woche wäre vermutlich alles ein Abstieg gewesen. Aber hier mitten im Schafsland (von unserem Fenster sah man direkt auf die Schafsweide), konnte man sich auch wohlführen. Das Essen im Pub war zudem wirklich gut. Natürlich war die Dreifaltigkeit (Fish&Chips, Burger, Guinness) wieder gefragt.

Besser kann man (Hund) die Meinung zum Wetter nicht ausdrücken.
Minard Castle
Hussey’s Folly
Dingle
Dooneen Pier
Window-TV

Sonntag, 31.08.2025

Schlecht geschlafen – das Bett war doch etwas kleiner. Dann wurden wir auch noch mit Regen begrüßt. Dazu eine kurze Panik – Steffi hatte ihren Rucksack mit Geldbörse und Handy abends im Lokal vergessen. Aber das löste sich schnell, war alles in Sicherheit gebracht worden. Nach einem guten Frühstück mit Obst und Eiern mit Speck ließen sich neue Pläne gestalten. Da wir inzwischen wussten, dass Regen eher selten lange dauert, begaben wir uns auf den Slea Head Drive. Der erste Stop war beim St. Brandons Oratory, einer Kirche wie beim Gallarus Oratory, nur mit dem Unterschied, dass es schlechter zu finden aber dafür kostenlos zu besichtigen ist. Weiter ging es zum Steinfort Cathair Deargain, das man auch schnell übersehen kann. Diese Festung stammt aus dem 8. Jahrhundert. Hier trafen wir zwei amerikanische Radler, die seit rund einem Jahr mit dem Fahrrad unterwegs waren. Von Südamerika über Marokko bis nach Irland, dem furiosen, feuchten Ende. Kurz darauf überraschte uns ein heftiger Regen. Glücklicherweise lockte der Abzweig zum Blasket Center., wo die Geschichte der nahegelegenen einsamen Insel Blasket Island erzählt wird. Auf den wenigen Metern vom Auto bis zum Center waren wir bis auf die Knochen durchnässt. Bei sehr anschaulichen Informationen konnten wir langsam wieder trocknen und dabei noch einiges lernen. Vom Aussichtspunkt kann man die Klippen und die Insel sehr gut sehen. Bei immer neuen Regenschauern sind wir nun weiter nach Dingle gefahren. Lustigerweise wurden wir in einem Laden direkt auf Deutsch angesprochen – die Verkäuferin stammte aus Hagen – die Welt ist echt klein. Unser Auto hatte auch mal wieder beschlossen, uns zu Ärgern (oder war es nur die mangelnde Pflege des Verleihs?) – jedenfalls hatten wir eine Warnmeldung, dass zu wenig Öl vorhanden wäre. Daheim wäre so etwas kein Problem, aber in der Einsamkeit hier war das schon eine kleine Herausforderung. Am Abend kam dann noch die nächste Hiobsbotschaft (nur für mich, mein Fußballclub hatte verloren). Den Abend verbrachten wir dann mit Window-TV: Flugversuche der Schwalben und die Schafe auf der Wiese beobachten. Absolut beruhigend und besser als jeder Tatort.

Cathair Deargain Stone Fort
Im Blasket Center
Mit faszinierender Aussicht
Ganz schön stürmisch – im Hintergrund die einsame Blasket Island
In Dingle

Montag, 01.09.2025

Nach einer weiteren unruhigen Nacht stand erstmal das Auto auf dem Programm. Nach Rücksprache mit dem Deutschen Veranstalter wollten wir eine Werkstatt bei Dingle aufsuchen. Dort erhielten wir schnelle Hilfe, über 1 Liter Öl wurde nachgefüllt. Der Kommentar zu dem schlecht gewarteten Mietwagen war nur „Welcome in Ireland“. Da müsste ich mich erstmal dran gewöhnen, sollte ich in dem Land leben. Nachdem das Problem gelöst war, entschieden wir uns für eine kleine Runde von Dingle aus. Über kleine Straßen ging es aus dem Ort gen Westen, dann südlich bis zur Küste und über matschige Küstenpfade mit ein wenig Zaunklettern zum kleinen Leuchtturm. Nach ein wenig Shoppen (seltsamerweise habe nur ich wieder was gefunden) und einem Kaffee machten wir noch einen Abstecher in Richtung Eask Tower. Der alte Turm auf einer Anhöhe mitten im Schafsgebiet ist ein super Aussichtspunkt. Das Wetter spielte auch mit, so dass ich mich von dem Punkt kaum trennen konnte. Auf dem Rückweg gönnten wir uns noch ein kleines Tasting in der Dingle Distilliery. Beim letzten Essen im Pub erfuhr ich noch, dass die netten Mädels im Service Saisonkräfte aus Spanien waren. Eine echte Herausforderung vom sonnigen Süden in den irischen Sommer zu gehen. Den restlichen Abend verbrachten wir nochmals mit unserem Reality Sheep-TV.

Rund um die Dingle Bay zum Lighthouse | Wanderung | Komoot

Aufwärts zum Eask Tower | Wanderung | Komoot

Küstenwanderung Dingle

Dingle Lighthouse
Dingle
Panorama Dingle Bucht
Toller Blick vom Eask Tower
Land der Schafe
und Schafs-Fans 😉

Dienstag, 02.09.2025

Ein weiterer Abschied stand an – das nächste Quartier in der Nähe von Limerick wartete. Mit den letzten Blicken auf die weiten Schafsweiden verließen wir Dingle und tauchten weit in das Inland ein. Langsam fahrende Autos vor uns nervten Steffi so sehr, dass sie einmal sehr riskant überholte, was meine eigentlich überstandenen Herzrhythmusstörungen fast wieder zurückgebracht hätte. Am Ende kamen wir dann aber unfallfrei am Bunratti Castle & Folk Park an. Auch hier kann man kostenlos parken. Die Anlage, die sich großzügig um das Castle erstreckt, zeigt das vergangene Leben in Irland mit Bauernhäusern, Schmiede, einem kompletten kleinen Dorf und natürlich als Highlight dem Schloss. Hier kann man sich ausgiebig mit der Vergangenheit beschäftigen. Anschließend fuhren wir weiter zum Hotel, dem Kilmurry Lodge Hotel. Diese große Hotelanlage liegt außerhalb von Limerick in einem Vorort nahe der Universität – ein gutes Quartier mit angeschlossenem Restaurant. Wirklich zu empfehlen. Natürlich habe ich auch hier den Burger getestet. Am Ende weiß ich aber nicht, wo es den besten gab – muss wohl nochmal zum Testen nach Irland.

Impressionen aus dem Bunratti Castle & Folk Garden

Mittwoch, 03.09.2025

Das Frühstück und das gesamte Hotel ist wirklich gut, aber mir fehlte das ruhige Umfeld auf Dingle. Am Vormittag stand eine kleine Wanderung im Norden bei O’Briansbridge auf dem Programm. Der kleine Ort bietet eine schöne Schleife am Shannon, wo man je nach Laune kurz oder sehr lang am Wasser fast ohne Höhenunterschiede marschieren kann. Am Damm des Headrace Canal weiden immer wieder Schafe, was den Weg leider nicht einfacher macht, da man deren Hinterlassenschaften ausweichen muss. Den Rückweg entlang eines kleinen, fast zugewachsenen Verbindungskanals hätten wir fast nicht gefunden, was sehr schade gewesen wäre. Das war nochmal eine nette Abwechslung. Zurück im Hotel fuhren wir noch mit dem Bus nach Limerick hinein. Die Stadt war jedoch eine einzige Enttäuschung. Entlang des Shannon gibt es mit der Kathedrale und dem St. John’s Castle noch ein paar Highlights. Die Innenstadt lohnt aber wirklich keinen Besuch, so dass wir bald wieder mit dem Bus heimfuhren. Das größte Highlight an Limerick war tatsächlich der Bus hinaus. Zu erwähnen sind auch die günstigen Preise für die Busfahrt. Wo kann man bei uns noch für 1,90 € pro Person mit dem Bus fahren? Ein letztes Abendessen, dann war mal wieder packen angesagt, die letzte Etappe stand auf dem Programm.

Shannon-Loop bei O’Briansbridge | Wanderung | Komoot

Impressionen vom Shannon Loop
Die Kathedrale von Limerick
King John’s Castle am Shannon

Donnerstag, 04.09.2025

Das Frühstück war erneut gut – und vor allem unterhaltsam. Schon verrückt, wie manche Menschen herumlaufen. Zwei dunkelhäutige Frauen saßen beim Frühstück mit Pyjama und Haarnetz. Unfassbar. Nach dem Auschecken fuhren wir über kleine Landstraßen zum nächsten Highlight – dem Rock of Cashel. Die alte gotische Kathedrale ist schon beeindruckend, auch wenn Massen von Touristen den Hügel bevölkern. Mein persönliches Highlight war der Seniorenrabatt beim Eintritt. Steffi weigerte sich jedoch, als Seniorin durchzugehen. 😉 Auf der Weiterfahrt wurden wir immer wieder von heftigen Regenschauern begleitet. In Malahide – nördlich von Dublin – erreichten wir im dortigen Grand Hotel unser letztes Quartier. Ganz rund lief es dort erstmal nicht. Erst waren die Zimmer noch nicht fertig, dann funktionierte der einzige Aufzug zu unserem Trakt nicht. Der Page, der uns helfen sollte, war auch erstmal überfordert. Das Zimmer war dann einem Grand Hotel entsprechend – abgesehen von der Aussicht, die eigentlich aus der 5. Etage mehr hätte bieten können als die auf Hausrückseite und Parkplatz. Der Ort ist eigentlich ganz nett mit einem Hafen und dem Malahide Castel mit großer Parkanlage. In einem netten Pub endete der vorletzte Abend.

Rock of Cashel
Der alte Mann und das Meer – in Malahide
Malahide Castle

Freitag, 05.09.2025

Für den letzten Tag hatten wir den üblichen Besuch in Dublin geplant. Von Malahide kommt man mit dem Zug in einer halben Stunde günstig mitten in die Stadt. Dort war diesmal Kultur geplant. Zuerst marschierten wir zum Dublinia-Museum, das die Geschichte Dublins von der Wikingerzeit bis heute anschaulich darstellt. Unser Pech war, dass einige Schulklassen gleichzeitig mit uns dort unterwegs waren. Von dort marschierten wir weiter mit dem Ziel , eine kleine Whiskey-Distillery für ein Tasting zu besuchen. Bei Roe & Co wurden wir spontan fündig und positiv überrascht. Ein echter Geheimtipp. Das nächste Ziel hätte ich mir besser gespart – das IMMA (Irish Museum of modern Art). Was sich so alles Kunst nennt…… Dann stand noch ein Besuch in der Grafton Street an, wo wir die letzten Mitbringsel suchen wollten. Neben ein wenig netter Straßenmusik war aber nicht viel zu finden, so dass wir dann zügig den Heimweg angingen. In Malahide war dann in einem gut besuchten Pub das letzte Abendmahl angesagt, bevor das letzte Packen anstand.

Frühstück mit Aussicht
Dublin
Im Dublinia Museum
Tasting bei Roe & Co
Guinness everywhere
Molly Malone
Busking at Grafton Street

Samstag, 06.09.2025

Nochmal früh aufstehen, ein Kaffee und ein Muffin im Hotel, dann ging es zurück zum Flughafen. Mit ein wenig Chaos beim Gepäck Chek In (diesmal nicht Self Service, dafür aber schlechte Beschilderung und nur eine Mitarbeiterin) ging es weiter. Im Boarding-Bereich war dann lautstarke Stimmung angesagt, da einige nordirische Fans zum sonntäglichen Fußballspiel nach Köln wollten. Einige zu laute Jungs wurden aber von der Eurowings-Mitarbeiterin ordentlich eingebremst. Mit ein wenig Verspätung, aber keinen weiteren Problemen kamen wir dann mit einer Menge Erinnerungen wieder daheim an.