Sonntag, 02.02.2025
Der Wetterbericht hat Recht behalten. Nach dem Aufstehen lockte ein wolkenloser Himmel. Kalt war es in der Nacht – die Autos waren zugefroren und auf den Straßen glitzerte das Eis. Für die Eingehtour hatten wir uns das Fradertal (südlich von Obernberg) ausgeguckt.
Vom Ferienhaus gingen wir wenige Meter zum Taleingang. Zwei Wege führen zur Fraderalm, so dass man eine nette Rundtour machen kann. Ab und zu hatten wir noch den Blick ins Tal bevor es in einigen Serpentinen ins Fradertal hineinging. Immer mehr kam die Sonne durch und bei ausreichend Schnee konnten wir auch direkt die Schneeschuhe anlegen. Auf Höhe der Fraderalm war der Schnee auch noch unberührt, so dass wir unsere Spur legen konnten. Südlich lockten die Berge des Brennerkamms, die aufgrund der aktuellen Lawinenwarnstufe (und auch aufgrund des Fitnesslevels) jedoch tabu waren. Nach einer spannenden Bachquerung und einer Pause an der Fraderalm wollten wir den Abstieg angehen. Leider ging dies nicht ohne Hindernis – mal wieder hatte ich Materialprobleme mit den Riemen meiner Schneeschuhe. Bei einem Alter von über 20 Jahren kann das schon mal passieren. Kurzer Wechsel auf Spikes und dann war der restliche Weg schnell geschafft. Entlang des schattigen Bachverlaufs war bald Obernberg erreicht. Daheim wurde noch der Schneeschuh repariert, so dass weiteren Wanderungen in der Woche nichts mehr im Wege stand.
Der Abend endete mit einem Essen im nahen Almis Berghotel.




Fradertalrunde mit Schneeschuhen | Schneeschuh-Tour | Komoot
Montag, 03.02.2025
Wie versprochen erwartete uns bereits wieder ein wolkenloser Himmel. Heute gingen wir entlang des Sandbachs vorbei an der Obernberger Kirche nach Westen bis zum Talschluss. Dieser Abschnitt war noch recht eisig, da auch tagsüber kaum ein Sonnenstrahl sich hierhin verirrt. Am Talschluss ist ein großer Parkplatz, den wir aber schnell hinter uns ließen, so früh am Tag machte es auch nichts, dass der dortige Gasthof Waldesruh seinem Namen alle Ehre machte – nämlich Ruhetag. Nach wenigen Metern erreichten wir den Abzweig zur Kastnerbergalm. Hier teilten sich unsere Auffassungen, wie man den Weg angeht. Auch wenn der Schnee recht fest war, schnallte ich die Schneeschuhe an – Man(n) ist ja schließlich zu einem Schneeschuhurlaub hier. Steffi zog die Spikes vor und schleppte lieber die Schneeschuhe auf dem Buckel hoch. Aber egal wie – je höher wir kamen, desto toller wurde die Aussicht. Das Highlight war die Kastnerbergalm, bei der wir auf einer Bank die Aussicht genossen. Wenige Meter oberhalb der Alm zweigt dann der Lärchenwiesenweg talauswärts ab. Hier war dann endgültig herrliches Schneeschuhgehen angesagt auf einem Weg, der noch kaum vorher begangen war. Auf halber Strecke bot sich ein steiler Abstieg direkt ins Tal nach Obernberg an, was wir aber ignorierten. Weiter wanderten wir auf dem Weg bis zum Schmiedhof, wo die Schneeschuhe endgültig ausgedient hatten. Ein Stück die Straße abwärts und dann etwas entlang der Hauptstraße bevor wir dann durch die verschneiten Wiesen unser Quartier wieder erreichten. Nach 13 km hatten wir uns dann die Erholung bei einem Bier und anschließend in der Infrarotsauna verdient.







Obernberger Talrunde | Schneeschuh-Tour | Komoot
Dienstag, 04.02.2025
Natürlich schien schon wieder die Sonne – aber das Auto musste trotzdem von den Folgen der kalten Nacht befreit werden. Dann fuhren wir bis kurz vor Gries, wo wir am Parkplatz der Sattelbergalm unsere Tour starteten. Das dortige Skigebiet ist schon lange aufgegeben, so dass hier nur noch Skitourengeher, Rodler und vereinzelt Schneeschuhgeher unterwegs sind. Der Parkplatz war bereits gut gefüllt und viele nutzten das herrliche Wetter. Auf dem im unteren Teil stark vereisten Wasserweg schieden sich mal wieder die Geister – ich nahm die Schneeschuhe (was sollen die auch am Rucksack) und Steffi die Spikes. Am Ende waren beide Methoden erfolgreich. Zweimal querte der Weg die Piste, was aber bei der Frequentierung unproblematisch war. Nach knapp 1,5 Stunden erreichten wir die – bewirtschaftete – Sattelbergalm, die am bekannten Tiroler Höhenweg liegt. Gut besucht, aber nicht überfüllt – so fanden wir direkt einen Platz auf der Terrasse in der Sonne. Gutes Essen, ein passendes Getränk, ein kleiner Plausch mit den Tischnachbarn aus München – so verging die Pause wie im Fluge. Anschließend marschierten wir teilweise auf dem Wasserweg und teilweise am Rande der Piste in knapp einer Stunde zurück zum Parkplatz.





über den Wasserweg zur Sattelbergalm | Schneeschuh-Tour | Komoot
Donnerstag, 06.02.2025
Irgendwie kein guter Start – die alten Knochen machten sich bemerkbar. So entschieden wir uns für die Wanderung rund um den Obernberger See. Wenn man direkt von Obernberg startet, sind dies aber auch rund 11 km. Bei wieder eisigen Temperaturen marschierten wir den bekannten Weg am Sandbach entlang bis zum Abzweig nach Süden. Dann ging es den Wirtschaftsweg (Rodelstrecke) bis zum ehemaligen Gasthof am See, der inzwischen schon fast 20 Jahre geschlossen ist und vor sich hin modert. Das Gasthaus, in dem wir 2005 einmal auf unserer Wanderung auf dem Tiroler Höhenweg übernachteten, war schon damals eher skurril. Nun dürfte vermutlich nur noch ein Abriss irgendwann erfolgen – schade um den tollen Standort. Weiter marschierten wir auf dem kleinen Steig westlich bis zur Seekapelle. Von dort ging es um den oberen See, wo es schon deutlich ruhiger wurde. Zurück erreichten wir wieder das ehemalige Gasthaus, wo wir steil über den Wiesenweg abstiegen. Wieder gingen wir am eisigen Sandbach zurück, wo wir uns anschließend in Almis Berghotel auf der Terrasse in der Sonne einen Kuchen gönnten.




Winterwanderung zum Obernberger See | Schneeschuh-Tour | Komoot
Freitag, 07.02.2025
Zum letzten Tag schien die Sonne durch leichte Wolkenschleier. Mit dem Auto fuhren wir zum Parkplatz am Talende. Diesmal schnallten wir beide die Schneeschuhe an und steil stiegen wir über dien Wiesenweg zum See auf. Auf Höhe der Seekapelle zweigt dann der Weg in den Kaserwald ab, durch den man teilweise etwas steil die Höhen über der Steineralm erreicht. Im Sommer (oder wenn man fit genug ist auch im Winter) kann man auch weiter zum Sandjoch und nach Südtirol absteigen bzw. auf dem Kamm zum Sattelberg kommen. Wir stapften durch den Schnee zur Steineralm, wo uns nur ein eisiger Wind (Süd-Fön) empfing. So gab es nur einen heißen Tee und schnell ging es wieder durch den Wald hinab zum See. Über den bekannten Wiesenweg erreichten wir das Auto am Parkplatz. So ging der letzte Wandertag einer genialen Woche zu Ende. Besser hätte weder das Wetter noch das Tourenprogramm nicht sein können.



